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4.4.  Kampf mit der Vernunft und der Angst, den Faden zu verlieren. Auf der Suche nach affektiven Erzählformen durch verschiedene Arten des Schneidens, Nähens und Verbindens (Filmschnitt, Kamerabewegung, Ton, Farbe, Motiv, Arbeit mit Textilien, Papier und Objekten).

 

“No selection at all also seems to go against the very heart of the paradigm behind contemporary art structures, of which selection is a salient feature right across the board. To banish such a feature seems be a move on the right track towards evolution.” ( Barrett, Sonia Elizabeth, “Creating Space for Evolution”, In: in Micossé-Aikins Sandrine, Dodua Otoo Sharon (Hg.), “The Little Book of Big Visions How to Be an Artist and Revolutionize the World”, Winessed, Münster 2002,  S.147)

 

Wirf alles auf einmal, lass es unerträglich sein. Lass es eindringen. Nimm die Fragmente bestehender Werke, misch sie, habe keine Angst. Sieh, was dabei herauskommt. Bewege die Kamera, denke nie zu viel darüber nach, während des Schneidens kannst du überprüfen, wie es funktionieren wird. Das Experimentieren beinhaltet das Potenzial, dass etwas anders  funktionieren wird als geplant. Dies könnte befreiend sein. 

 

(...)

 

In dieser mit unterschiedlichen Formen und Farben pulsierenden Arbeit sind verschiedene Fäden und Motive miteinander verwoben. Der Faden der Instabilität der Lebenssituation ist verflochten mit verschiedenen künstlerischen Aktivitäten und dem ständigen Wunsch zu schaffen. Die geschnittenen Bilder, Formen, Lebensnotizen, Lebensabfälle in unterschiedlicher Größe und Länge fließen durch verschiedene Flächen und Texturen. Die abwechslungsreiche Kamerabewegung, Filmschnitt, Tempo und Sound sind eine Erweiterung von verwickelten Gedanken und Emotionen.  Das Hauptmotiv dieser Arbeit - die prekäre Wohnsituation - widerspiegelt sich in der künstlerischen Arbeit in Form der obdachlosen Installation mit Umzugskartons. Die Kartons, die für spätere Umzüge bereit sind, sind voller Verzweiflung. Manchmal bilden sie einen wackeligen Turm, der jederzeit fallen kann, an anderer Stelle spielen und springen.  Diese vollgepackt mit Dingen leicht tragbaren Kleiderschränke dienen als Schatzkammer für Besitztümer. Auch die andere Elemente wie ein geschwollener Kopf, ein Kissen, die Steppdecken und Stühle stehen immer bereit, sich zu bewegen, bereit für einen Umzug. 

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In den kreativ-anarchistischen Collagen gibt es Platz für alle möglichen Materialien, Geräusche und Bewegungen. Seide kann genauso wertvoll und grausam wie ein Müllbeutel sein, Altes wird mit Neuem verbunden, zu viel mit zu wenig. Die verschiedenen Texte, Formen, Farben und Töne bewegen sich und bilden verschiedene Konstellationen zu verschiedenen Zeiten. 

 

Alle diese chaotischen Elemente in spontaner Konstellation wollen ein wertvolles Kunstwerk bilden. Wie das Kunstwerk am Ende aussehen wird, hängt nicht nur von den Requisiten und Materialien, sondern auch von den Spannungen und Beziehungen zwischen allen Komponenten und auch Empfänger*innen ab. 

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